CUBA

Egal, wohin uns die Reise hinführt, es wird immer vorher über das Reiseziel Information gesammelt. Diesmal hat es leider nicht hingehauen. So leid es mir tut, ich kann kaum was Positives über Kuba erzählen.

Dank vieler Travel Bloggern hatte ich eine schöne Vorstellung von Kuba gehabt. Diese Vorstellung würde ich wahrscheinlich auch beibehalten, wenn wir am Meer in einem 5-Sterne-Hotel gelebt hätten, das war allerdings nicht so. Wir durften Havana von ihrer Vielseitigkeit erleben. Orte sowie wahres Leben von Kubanern für uns entdecken.

Sobald ich Kuba hörte, stellte ich mir Musik und Salsa Tänzerinnen vor. Kunterbunte Oldtimer, Meer, Obst, Säfte und Sonne pur. Was ich bekommen habe, war die Sonne und die Oldtimer; alles andere blieb weiterhin für immer und ewig in meinen Träumen verschollen. An dieser Stelle eine Bitte an alle Travel Bloger. Bitte nicht nur das positive Schreiben und Zeigen. Es ist mir klar, dass jeder das sieht, was er sehen möchte. Aber eine gewisse Neutralität wird niemandem schaden.

Das Land ist irgendwo im 20. Jahrhundert stecken geblieben.

Es ist auch verständlich, die Sanktionen sind das zentrale außenpolitische Instrument. Wirtschafts und Handel leiden drastisch darunter. Die tatsächlichen Auswirkungen des Embargos auf die kubanische Wirtschaft sind schwer zu ermitteln.



Veganer werden mit Ach und Krach was zum Essen finden. Rohveganer dagegen können einpacken und sich schon mal auf Fastenzeiten einstellen. Wir haben keinen Supermarkt gefunden, sowie Obst oder Gemüse.

Was Kubaner zur Verfügung haben sind: Mehl, Zucker, Kartoffeln, Zwiebel mit Knoblauch, Bananen, Mango und Fleisch.. mit paar grünen Mücken kostenlos dazu. Bananen und Mangos sind entweder verfault oder hart wie ein Stein gewesen.


Partikelfilter sind für die Kubaner ein Fremdwort. Die Abgase bereiten nur die ersten 2-3 Tage Kopfschmerzen, danach gewöhnt man sich langsam. Die Oldtimer sind schön anzusehen, aber das einzige Originale an dem Gefährt, ist die Karosserie. Die Autos fallen Wort wörtlich auseinander.


Internet ist auch so eine Sache in Kuba. 1 Stunde kostet 5 €. Man kann natürlich eine SIM Karte kaufen und sein Glück versuchen, aber na ja. Das funktioniert nur an bestimmten Orten recht mäßig und wahnsinnig langsam. Hygiene ist ebenfalls ein Punkt, was mich traurig macht. Sauberkeit hängt nicht von Reichtum oder Armut ab, daher eindeutig ein Minuspunkt an die Gesellschaft.


Zum positiven Teil ...

Bunte Oldtimer verleihen Havana das gewisse Etwas. Man fühlt sich in eine andere Epoche versetzt. Man befindet sich in der Rolle des Beobachters, wie im Kino.. Versucht alles aufzunehmen, alles zu sehen und zu verstehen.

Die Übergänge zwischen authentischem Old Havana, modernem Charme und heruntergekommenen Bruchbuden sind fließend. Old Havana ist schön und ruhig. Da kann ich nicht meckern.


Als positive empfinde ich ebenfalls die Erkennung, wie gut wir eigentlich haben. Welcher Überfluss an Lebensmitteln uns unser Land bietet. Wie organisiert unsere Gesellschaft ist. Nach unserer Reise meckere ich gar nicht mehr, wie hart die Tomaten in Supermärkten sind.. es ist alles bestens bei uns.

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